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Von Flamingos, Lamas und Hausschuhen

27. Mai 2019 – Als nachrückende Mannschaft wurde unseren Mädels aus der Ersten in diesem Jahr die Ehre zuteil, an den Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaften teilzunehmen. Hier kommt das Beste und Lustigste aus zwei launigen Tagen in Bremen.

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Vorwort:

Sollte ich mich jemals dazu entscheiden, eine Doktorarbeit zu verfassen, wird ihr Titel ganz bestimmt „Wie es dazu kam, dass der TV Fischbek doch noch zu den Norddeutschen Meisterschaften reiste“ lauten. Denn das Geflecht an Schwierigkeiten, das es vorab zu entwirren galt, reicht locker für 400 Seiten. Hier ist schon mal mein Abstract:

Norddeutsche Bundesländer, die mit B beginnen (Berlin, Brandenburg, Bremen), boykottieren bemerkenswerterweise in diesem Jahr den Bewerb in Bremen. Deshalb durfte Hamburg einen zweiten Starter ins Rennen schicken. Hey, dieser Zweite sind wir – so weit, so gut!

Die Teilnahme gestaltet sich jedoch eher schwierig, wenn Lisa am betroffenen Wochenende Trainerschein und Isabel eine nicht absagbare Feier hat, Angi ihr angeschlagenes Knie schonen soll und Ersatz nicht zur Verfügung steht. Alina allein gegen Norddeutschland? Das können wir wohl vergessen!

Aber für jedes Problem gibt es auch eine Lösung. Lisa darf das verpasste Wochenende nacharbeiten, Angi möchte sich die Chance auf ein so großes Event nicht entgehen lassen und Inka wird für den zweiten Turniertag in aller Frühe eingeflogen, um die Samstag abreisende Isabel zu ersetzen. Dass wir dann von unserem Gastgeber kurz vor Aufbruch auch noch in eine andere Ferienwohnung abgeschoben wurden – geschenkt. WIR FAHREN ZU DEN NORDDEUTSCHEN! Nach den Jungs im Jahr 2015 schickt der TV Fischbek also erstmals in der Vereinsgeschichte eine Mädchenmannschaft ins Rennen.

Tag 1: Hamburg - Bremen - Oyten - Bremen - Oyten

Mit guter Laune und noch größeren Essensvorräten im Gepäck fuhren Alina, Angela, Lisa, Isabel und ich nun also doch gen Westen, um einigen der besten Mannschaften Norddeutschlands gegenüberzutreten: TSV Schwarzenbek (Schleswig-Holstein), Dauerrivale WTB 61 (Hamburg), SC Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) und TSV Gut-Heil Heist (Schleswig-Holstein).

Sportliche Ziele gab es für uns als nachrückende Mannschaft auf diesem Parkett natürlich keine. Stattdessen galt die Devise: Teuer verkaufen, so viele Eindrücke wie möglich sammeln und trotz spielerischer Unterlegenheit mit viel Freude an die Platte gehen.

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In diesem Zusammenhang hilft es natürlich nicht so richtig, wenn man sich dann gleich im ersten Spiel die erwartet hohe Niederlage gegen den WTB abholen muss (0:6). Und wenn man dann im zweiten Spiel auch noch eine viel zu hohe 1:6-Niederlage gegen eine Mannschaft aus Heist kassiert, mit der sich in näherer Zukunft wohl eher keine Vereinsfreundschaft anbahnt, kann die Stimmung schon mal kippen.

Ist sie aber nicht! Stattdessen verkrafteten unsere Mädels die ersten beiden Spiele klasse und das letzte Spiel des ersten Turniertages gegen die unschlagbaren Schwarzenbeker entwickelte sich zu einem der emotionalen Highlights des gesamten Wochenendes. Vielleicht lag es an den (von einigen besonders eilig vor dem Spiel verzehrten) Muffins und dem anschließend einsetzenden Zuckerschock, vielleicht auch einfach an den unheimlich nett auftretenden Gegnerinnen, die mehrheitlich schon in der 3. Bundesliga Damen aktiv sind. Jedenfalls spielten unsere Mädels so richtig frei auf. Als dann Alina und Angi im Auftaktdoppel 1:0 nach Sätzen in Führung gingen, lag die Sensation in der Luft und die Zuschauer hielten den Atem an. Am Ende haben sich die Favoritinnen dann aber doch ganz knapp mit 6:0 durchgesetzt.

Höchste Zeit, der stickigen Hallenluft zu entkommen und unser Quartier in der Weltstadt Oyten zu beziehen. Die nun aufgrund der Umplanung nebeneinander gelegenen ZWEI Wohnungen zum gleichen Preis statt einer sorgten sogleich für große Erheiterung bei unseren Mädels. Während die Damen eine riesige Wohnung mit vier Zimmern, geräumiger Küche und großzügigem Balkon bezogen, hauste ihr Trainer in der Rumpelkammer nebenan. Naja, glücklicherweise gewährten mir die Mädels abends Asyl und ohnehin wollten wir natürlich die Gelegenheit nutzen, um Bremen unsicher zu machen.

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Zuvor aber stärkten wir uns noch im Imbiss eine Haustür weiter. Als der Besitzer seinen anfänglichen Schock darüber, dass in seinem Etablissement tatsächlich Gäste eingekehrt waren, überwunden hatte, servierte er uns vier sogar sehr schmackhafte Pizzen. Als Verkaufsschlager des Abends entpuppte sich die Variante quattro formaggi – natürlich nur echt mit zusätzlichem Käserand.

Auf in das Bremer Nachtleben! Vom Ostertor aus unternahmen wir einen Spaziergang entlang der Weser. Auf Höhe des Schnoorviertels, das danach Gegenstand vieler gewagter Wortwitze werden sollte, bogen wir ab und kämpften uns durch die kleinen Gassen bis zum Rathausplatz vor. Kurzes Fotoshooting mit Esel, Hund, Katze und Hahn. Danach durch die Böttcherstraße zurück ans Ufer und gemütlichen Schrittes zurück zum Auto. Schade, hätten wir abends spielfrei gehabt, wäre angesichts des Wetters bestimmt auch der Beachclub eine Option gewesen, aber länger schlafen ist ja auch nicht so schlecht ...

Zurück in unserer Unterkunft ließen wir – ganz die Sportler – den Tag mit einem Früchtesmoothie ausklingen und bald schon ließ der Trainer seine Spielerinnen alleine, um seinen beschwerlichen Heimweg anzutreten.

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Tag 2: Oyten - Bremen - Hamburg

An Tag 2 unseres Abenteuers präsentierten sich die Mädels nicht nur deutlich ausgeschlafener als ihr Trainer, sondern hatten sogar schon die mitgebrachten Brötchen aufgebacken und den Frühstückstisch gedeckt – das nenne ich mal Service! Das Backwerk gab es am Ende dann aber doch auf die Hand, schließlich wollten wir die morgens angereiste Inka nicht in der Halle warten lassen.

Gemeinsam mit dem Rest der Truppe durfte sie nun das letzte Spiel des Wochenendes gegen die Vertreterinnen Mecklenburg-Vorpommerns bestreiten. Gegen die sympathischen Kontrahentinnen aus Parchim konnten wir zwei weitere Punkte ergattern, am Ende mussten wir aber auch hier die Spielstärke der Gegnerinnen neidlos anerkennen (2:6). Für einen Sieg hat es also am Ende wie erwartet nicht gereicht. 21 gewonnene Sätze in vier Spielen zeigen aber auch, dass von Kanonenfutter definitiv keine Rede sein kann.

Und so enden die Norddeutschen Meisterschaften 2019 mit Platz 5 und mit unzähligen kleinen und großen Eindrücken an und neben der Platte. Mädels, ich hoffe, ihr fandet es genauso toll wie ich, dass wir mit dabei waren. Wer weiß, wann und ob wir diese Chance jemals wieder bekommen hätten?!? Mir jedenfalls hat es einen riesen Spaß gemacht und ich bin mir sicher, dass wir von diesem Ausflug noch in Jahren erzählen werden. Danke, dass ihr euch doch zu einer Teilnahme durchgerungen habt und einen Start bei dem Turnier ermöglicht habt! Danke an dieser Stelle auch noch einmal ausdrücklich an die Eltern, die das Wechselspiel zwischen den Turniertagen ermöglichten. 

Philipp

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Sonstige Kuriositäten:

+++ Von den abends noch eilig gekauften Smoothies waren Pink Flamingo und Good Karma Lama schnell vergriffen. Ananas Banane Kokos hingegen wurde verschmäht. Hinterher wusste ich auch, warum. +++

+++ Auch echte Fische lösen bei den Fischbekerinnen offenbar Begeisterung aus. Die Exemplare vor dem berühmten Süßwarenladen in der Böttcherstraße wurden jedenfalls ausgiebig inspiziert. +++

+++ Sollte unsere Unterkunft jemals pleite gehen, kann sie als Staubsauger-Museum wieder eröffnen. Alleine auf unserem Flur befanden sich vier unterschiedlich altertümliche Modelle. +++

+++ Der Roller ist offenbar Fortbewegungsmittel Nummer 1 in Oyten. Als kulturelles Zentrum kann der Dorftümpel gelten, auf den wir von unseren Zimmern einen herausragenden Blick genießen konnten. +++

+++ Der Abend in der Suite der Mädels wurde unter anderem dazu genutzt, die täglich durchschnittliche Nutzung von Instagram abzugleichen. Spoiler: Ich habe es nicht auf die vorderen Plätze geschafft. +++

+++ Für besondere Begeisterung unter den Anwesenden sorgten die hygienischen Einweg-Latschen, die auf den Betten bereit lagen. Modisch werden sie sich vermutlich eher nicht durchsetzen. +++

+++ Die Mädels bekamen am Ende der Ausfahrt von mir ein besseres Zeugnis in Musik ausgestellt als ihre männlichen Pendants. Insgesamt eine bunte Mischung aus Haien, Casanovas und aktueller Popmusik. +++

+++ Ich hatte auf der Rückfahrt einen kurzen Blackout und suchte (wie im Vorgängerauto) den Knopf, um den Tankdeckel zu öffnen. (Es gibt keinen) +++