Walking-Wochenende in Bad Bevensen
Zirka 20 Personen aus dem TVF hatten sich entschlossen, an einem Walkingkurs in Bad Bevensen teilzunehmen. Auch ich hatte mich dazu angemeldet in der Absicht ein erholsames Wochenende dort zu verleben. Also griff ich nach meinen Sticks, die etwas nutzlos in der Ecke standen, griff nach meinen gut eingelaufenen Treckingsocken und dem dazu im Outfit passenden Schuhwerk, steckte im Vorbeigehen noch paar Kleinigkeiten in die Tasche und schwang mich in meinen Pkw.
Dank meines Beifahrers und der exzellenten Wegbeschreibung (Silke sei’s gedankt), erreichte ich schon nach gut einer Stunde unser vorgegebenes Fahrziel. Fast alle anderen Teilnehmer waren bereits schon dort und waren total begeistert, dass nun auch die letzten Teilnehmer gerade noch rechtzeitig zum Abendessen eintrafen.
Bereits am frühen Nachmittag des 04.08.06 (16.00 Uhr) hatte ein erstes gemeinsames Treffen vor Ort stattgefunden, in dem man zum Aufwärmen einen ersten gemeinsamen Gang von ca. 4 km abschritt. Etwas betrübt darüber, dass ich an
diesem ersten gemeinsamen Gang aus beruflichen Gründen nicht hatte teilnehmen können, ging ich nun zum Ausgleich beim Abendessen mit meinem leeren Teller etwas schneller zwischen Tisch und dem gut sortierten Buffet.
Das Hotel war ein ‚piekfeines’ vier Sterne Etablissement vom Allerfeinsten und war am Ortsrand von Bad Bevensen gelegen. Umgeben von einem großen Waldgelände in dem markierte Wege angelegt waren, war das Hotel der geeignete Ausgangspunkt für kilometerweite Exkursionen.
Für den Sonnabendvormittag war eine größere Walkringrunde von ungefähr 11 Kilometer Wegstrecke geplant. Wer aus taktischen Gründen nicht daran teilnehmen, wollte hatte die Gelegenheit sich einer Fahrradgruppe anzuschließen, die das etwa 25 Kilometer entfernte Schiffshebewerk Scharnebek besuchen wollten.
Auf los ging’s los. Im Sauseschritt, einer hinter dem Anderen, machten wir die ersten sieben Kilometer ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Unsere Führung (Angelika und Silke) waren hellauf begeistert von der Behändigkeit mit der wir uns (Teilnehmer im fortgeschrittenem Alter) vorwärts bewegten.
Mit kleinen Aufmunterungen und Korrekturhinweisen betreffend Haltung und Handhabung der Stöcke brachten sie uns das ’kleine 1 x 1 ’ des Walkings bei. Schließlich erreichten wir eine kleine Lichtung wo eine kurze Pause dazu benutzt wurde, uns mit gymnastischen Übungen noch ein klein wenig geschmeidiger zu machen.
Mit gelockerten Gelenken, hochrotem Kopf und warmen Füßen ging es weiter in die nächste Etappe. Mit einem Auge immer auf die Wegmarkierung achtend , mit dem anderen Auge auf unseren Vordermann, liefen wir unseren Führungskräften hinterher. Wie waren wir doch erstaunt, als nach dem Erklimmen einer Anhöhe, der Elbe-Seitenkanal uns quer im Wege stand.
Links ging es in Richtung Lüneburg und rechts nach Bad Bevensen. Aber von dort waren wir ja gestartet und wollten eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder dorthin zurück. Was nun? Einen kleinen Zettel mit der Wegbeschreibung hatten wir bei uns und erkannten Gott sei dank recht schnell (auf Grund unseres Intelligenzquotienten), dass wir irgendwo zwischen dem Tal der Ilmenau und der Anhöhe Sängerlust nach links hätten abbiegen müssen. Also, Rückwärtsgang und Overdrive! Wie kam mir alles so bekannt vor? Hier sind wir doch vor Kurzem schon einmal vorbeigekommen?!
Ich war doch ganz froh, dass, als wir die richtige Abzweigung fanden, uns freigestellt wurde, auf den größeren Teil der Runde einzubiegen oder auf dem kürzesten Weg in Richtung Heimat zu marschieren. Der kürzeste Weg Richtung Heimat verlief am Elbe-Seitenkanal, an dem wir vor gut 25 Minuten schon einmal gestanden hatten. Oh happy day!
Gut, dass wir den Weg schon kannten. Ich schloss mich der Gruppe an, die den kürzeren Weg bevorzugte.
Im Hotel gab es einen Wellness-Bereich, den die Gäste kostenlos nutzen durften. Neben Fitnessgeräten, einer Sauna, einer Sonnenbank, einem Whirlpool (Eierkocher) war auch ein ausreichend großes Bassin zum Schwimmen vorhanden.
Nach einer lauwarmen Dusche, die meine Körpertemperatur wieder deutlich unter den Siedepunkt drückte, legte ich mich ganz entspannt in das Schwimmbecken, spaddelte so’n bisschen mit Armen und Beinen und blinzelte in die Sonne.
Ach ja, es war richtig schön hier.
Gut 1 ½ Stunden später kam der größere Rest der Walking-Gruppe. Auch sie nutzten ausgiebig das Schwimmbad. Den Rest des Tages hatten wir bis zum Abendessen zur freien Verfügung.
Am späten Nachmittag traf dann auch die Fahrradgruppe wieder ein. Sichtlich ermattet, mit rotem Kopf (weil ohne Mütze und wenig Haare) erzählten sie etwas undeutlich so von 75 km Wegstrecke die sie zurückgelegt hatten. Wie das?, fragte ich mich. Hatten die etwa auch die richtige Abzweigung verpasst?
Das Abendessen war, wie auch das Frühstück, einer der Höhepunkte des Tages. Es gab keine Beschränkung in bezug auf die Menge. (Haut rein Jungs, es ist noch Suppe da.)
Nur die Getränke waren nicht im Preis inbegriffen. Schade eigentlich! Nun, dafür gab es eine ’Happy Hour’ (20-21 Uhr) in der man alle Getränke zum halben Preis beziehen konnte.
Ein Glas Wein für 2 Euro – da kannst du eigentlich nicht meckern!
Am Sonntagmorgen nach einem ausgiebigen Frühstück gab es noch einmal ein bisschen „Äkschen“. ( zu Lande, zu Wasser und per Fahrrad). Um 11 Uhr mussten die Zimmer geräumt sein und schon ging es wieder nach Hause.
Schade - nicht war? Aber mal ehrlich, wer will denn schon jeden Tag soo viel essen?
Für das nächste Unternehmen dieser Art kreuze ich schon mal das ’ja’ auf den kommenden Teilnehmerbogen an.
Also, bis dann! R.Hucke