Ihr werdet ja immer jünger ...
Hinrundenspiel Nr.4
Spielort: Löwenstraße
Gegner: Harvestehude 1
Zum zweiten Auswärtsspiel der Saison durften wir am Freitag zu unseren altbekannten Freunden vom Harvestehuder TV reisen. Während die Gastgeber nach zwei Auftaktsiegen nahezu in Bestbesetzung antreten konnten, war das Spiel für mich nach fünfwöchiger Zwangspause endlich auch der langersehnte Saisonauftakt.
Nach wie immer netter Begrüßung – in der Heiko feststellen musste, dass wir die einzige ihm bekannte Mannschaft sind, die jedes Jahr jünger wird (dank Niklas), starteten wir fast pünktlich mit unseren drei Doppeln. Da wir die Halle ganz für uns hatten, konnten wir von Anfang an alle drei Platten nutzen. In Anbetracht der vielen folgenden knappen Spiele war das auch unbestritten die richtige Entscheidung.
Unser Spitzendoppel Stefan/Gabriel zeigte sich von Beginn an konzentriert und konnte – nach kurzer Schwächephase in Satz drei – den ersten Punkt sicher nach Hause bringen. Michi und mir gelang ein – wie ich finde – ebenfalls gutes Spiel. Für mehr als einen gewonnenen zweiten Satz reichte es gegen das starke Doppel Simon/Birkhoff aber leider nicht. Bei Chris und Niclas entwickelte sich lange Zeit ein wahrer Krimi. Konnten die Sätze zwei und drei noch recht deutlich gewonnen werden, gingen die Sätze eins und vier leider in der Verlängerung verloren. Im Entscheidungssatz ging dann plötzlich so gar nichts mehr (-2) weshalb wir leider mit einem knappen 1:2 Rückstand in die erste Einzelrunde gingen.
In dieser boten zunächst Michi, Stefan und Gabriel wirklich anspruchsvolles Tischtennis. Michi spielte von Beginn an aggressiv und offensiv. Immer wieder schaffte er es, den klaren Favoriten Simon mit seinem schnellen Topspin in Bedrängnis zu bringen. Auch wenn es im fünften Satz nicht ganz zum Sieg reichte, war das doch eine eindrucksvolle Offensivleistung unseres Captains. Ähnlich eng wie Michis erster Auftritt war auch Stefans Match gegen Birkhoff. Nach zwei überraschend locker gewonnenen Sätzen konnte sich sein Gegner zwar immer mehr ins Spiel kämpfen und die nächsten beiden Sätze gewinnen. Im Entscheidungssatz hatte dann aber unsere Nummer eins die besseren Nerven und holte das Ding mit 12:10 nach Hause. An der dritten Platte spielte unterdessen Gabriel – und dem zuzuschauen, ist ja immer ein echtes Erlebnis. EIGENTLICH machte Gabriel ein geiles Spiel. Im ersten Satz gelang gegen Zastrow so gut wie alles – lediglich einen Punkt musste er hier abgeben. Doch Gabriel wäre nicht Gabriel, würde er seine Überlegenheit einfach mal drei Sätze durchziehen. Im zweiten Satz passierte ihm nämlich das absolut unverzeihliche: Er startete mit zwei einfachen Fehlern in den Satz. Dies war dann natürlich Grund genug, den Rest des Satzes jeden weiteren Fehler zu kommentieren, sich immer mal wieder heftiger aufzuregen und in Folge dessen mit 9:11 zu verlieren. Zum Glück gelang es Gabriel im weiteren Verlauf des Spiels wieder, zu seinem druckvollen Spiel zurückzufinden, den dritten Satz deutlich zu gewinnen und im vierten souverän mit 9:2 in Führung zu gehen. Bei einer derart beruhigenden Führung konnte ich meine Aufmerksamkeit ja guten Gewissens dem spannenden Match von Stefan zuwenden. Oder vielleicht doch nicht? Auf meine Minuten später gestellte Frage, warum denn Gabriel immer noch spielt, antwortete Niklas mir, dass es inzwischen 9:9 stehe. Oha! Aber kein Problem. Unsere Nummer vier hat bekanntlich Nerven aus Stahl. Mit zwei sensationellen Punkten (eine Fehlangabe des Gegners und ein fieser Netzroller …) machte er den Deckel drauf und sorgte so für den zwischenzeitlichen 3:3 Ausgleich.
Nun durfte ich endlich in mein erstes Einzel. Zum gefühlt hundertsten Mal ging es gegen Henne an die Platte. Leider gelang es mir, vier meiner fünf gespielten Sätze jeweils mit einem Rückstand von mindestens 5 Punkten zu beginnen. Zwar konnte ich mich im ersten und letzten Satz noch gut herankämpfen, für mehr als eine knappe 2:3 Niederlage reichte es aber nicht. Vom Ergebnis her ist das nach langer Pause sicher ok – spielerisch war das aber arg mau. Besser machten es an den anderen beiden Platten zum Glück Chris und Niklas. Zum Spielverlauf kann ich nicht viel sagen, da ich ja selber gespielt habe. Dass beide ihre Spiele im fünften Satz gewinnen konnten, zeugt aber von großer Nervenstärke und brachte uns ganz nebenbei eine 5:4 Führung nach der ersten Einzelrunde.
Leider habe ich von Michis und Stefans Auftritt in der zweiten Runde ebenfalls nur wenig mitbekommen, da ich mich zeitgleich gegen Zastrow abmühen musste. Doch es lief zunächst nicht wirklich gut. Michi unterlag Birkhoff nach gewonnenem ersten Satz recht deutlich mit 1:3. Stefan lieferte gegen Simon dem Hörensagen nach erneut eine starke Leistung ab, verlor aber bei einem deutlichen Satzgewinn (+6) drei Mal unglücklich mit zwei Punkten Unterschied (-12;-13;-9). Und mein Auftritt gegen Zastrow? An dieser Stelle schweige ich mal lieber. Es lief auf jeden Fall nicht viel zusammen. Schade. Aber ich schiebe es mal auf den Trainingsrückstand.
Müssen wir uns jetzt langsam mit einer Niederlage anfreunden? Nein! Natürlich nicht! Schließlich haben wir ja noch Gabriel und unser starkes unteres Paarkreuz. Gabriel wirkte gegen Henne plötzlich selbstsicher und entspannt. Es ist schon faszinierend, was so ein paar Siege zum Saisonauftakt bewirken können Die Folge war ein verdienter 3:1 Erfolg, bei dem auch die knappen Sätze eins und drei souverän zu Ende gespielt wurden. Niklas begann sein Spiel gegen Köllner etwas hektisch und musste den ersten Satz nach hohem Rückstand knapp verloren geben, in der Folgezeit wurde er aber deutlich ruhiger, bekam das Spiel immer besser in den Griff und gewann verdient mit 3:1.
Zwischenstand 7:7. Alles noch drin. Was macht Neuzugang Chris?
Auf jeden Fall musste er kämpfen. Das gerade Konterspiel von Beetz stellte ihn immer wieder vor große Probleme. Zum Glück gelang es Chris mit zunehmender Spieldauer immer häufiger, seine frühere Topspinstärke wiederzuentdecken. Es entwickelten sich attraktive und vor allem von Chris‘ Seite immer wieder offensiv geführte Ballwechsel die am Ende verdientermaßen zu einem 3:2 Sieg führten. Starker Auftritt, Chris!
8:7 Führung. Ein Punkt ist sicher Jetzt also Entscheidungsdoppel. Und wie nach den bisherigen Spielen nicht anders zu erwarten, ging auch dieses wieder über alle fünf Sätze. Leider mit dem besseren Ende für die Gastgeber, was eigentlich nur daran lag, dass Gabriel und Stefan im dritten Satz das Quäntchen Glück fehlte um diesen zu gewinnen. Insgesamt zeigten beide aber auch hier wieder eine Topleistung gegen eines der wahrscheinlich stärksten Doppel der Liga.
Was bleibt abschließend noch zu sagen?
Ich denke, dass wir mit einem Punkt gut leben können. Mit nun fünf Punkten aus vier Spielen ist uns ein sehr ordentlicher Saisonauftakt gelungen.
Mit mir als Spieler haben wir diese Saison noch kein Spiel verloren. Aber auch noch keines gewonnen.
Nächstes Mal gehen wir auch ins Caspari – selbst dann, wenn sich dort wieder die Konkurrenz aus Harburg breit macht.
Mein persönliches Highlight: Stefans Retro-Gameboy. Bei Mario Land werden Jugend-Erinnerungen wach.
Berichtete in dieser Woche von der zweiten Mannschaft: Norb