1. Herren wirkt bei St. Pauli vom Booty her fit
Hinrundenspiel Nr. 4
Spielort: Laieszstraße 19
Gegner: FC St. Pauli 1
Am Mittwochabend reisten wir zu der ersten Mannschaft des FC St. Pauli mit dem Ziel, den Schwung aus dem Neuenfelde-Spiel mitzunehmen und den ersten Auswärtssieg der Saison nachzuholen. Glücklicherweise haben Robin und Sturzi am Donnerstag nicht zur ersten Stunde, so konnten sie etwas entspannter an die Platten gehen. (Zu) viel Diskussion gab es dafür dieses Mal an anderer Stelle, denn ganz ohne geht es bei uns leider nicht: Bis zum Mittag des Matchdays war nicht klar, ob Hendriks Fuß einen Einsatz zulassen würde und wie taktisch klug auf einen eventuellen Ausfall reagiert werden kann. So wurde Stefan auf Abruf gehalten, bis dieser die Geduld verlor und selbst nachhakte, was denn nun Sache sei: Hendrik spielt. Du wirst aber sicher noch Einsätze bei uns bekommen, Stefan – wenn du dann noch Lust hast …
Meine Vorfreude auf die Laeiszstraße hielt sich indes eher in Grenzen: Die marode Halle, der rutschige Boden, die zumeist winterlichen Temperaturen – für verwöhnte Tischtennisspieler ein Leben am Limit. Doch ich tat der Heimspielstätte der Paulianer unrecht, denn sie präsentierte sich kernsaniert mit neuem Boden, rennovierten Umkleiden, neuen Spieltischen und einem von unseren Gastgebern aufgebautem Buffet inklusive Bier, Börek und balkoholfreien Getränken – Bombe!
Nach dem Doppelfiasko gegen Neuenfelde war klar, dass wir es in einer neuen Konstellation probieren wollen, doch welche? Kurz vor dem Spiel wurden alle Varianten abgeklopft – und mit alle meine ich WIRKLICH ALLE – bevor die Entscheidung auf Morris/Vinc, Hendrik/Phil und Robin/Sturzi fiel. Und siehe da: wir können ja doch ganz gut miteinander! Vinc und Morris hatten als Doppel 1 keine Mühe. Hendrik und Phil, mit dem Matchplan angetreten, ein möglichst kurzes Spiel hinzulegen und Hendriks Fuß zu schonen, zeigten, wie man einen Vorsatz ideal in die Tat umsetzt – 15:13 im fünften Satz. Und auch Robin und Simeon zeigten sich gut erholt von der Pleite in der Vorwoche und punkteten.
3:0 – hoffentlich machen wir jetzt nicht den umgedrehten Neuenfelder!
Im Einzelauftakt bekam es Hendrik mit Böhm zu tun, der sich die Noppe auf der Rückhand offenbar abgewöhnt hat. Schade bloß, dass die Bälle trotzdem weiterhin nach unten fallen wie abgeschossene Tauben. Darüber hinaus spielte der Paulianer viele gute Winkel, die Hendrik (buchstäblich) weh taten – 0:3. Am Nachbartisch zog Morris gegen Fritsche das gefürchtete Fischbeker Blockspiel auf und fand in Satz zwei und drei zudem zunehmend die Kontrolle über seine Offensivschläge. Ein überzeugender Sieg ohne Satzverlust.
Ich tat mich in meinem ersten Einzel gegen Müller sehr schwer und hatte das Gefühl, mit dem Kopf überall zu sein, aber nicht an der Platte. Irgendwie schummelte ich mich in den fünften Satz und wehrte mehrere Matchbälle ab, um bei 12:12 einen Turmblock auf die Kante einzubauen und die Gunst der Stunde zu nutzen, um den Punkt einzutüten. Weniger Glück hatte scheinbar Robin. Bevor meine Augen voll auf das eigene Spiel fokussiert waren, hatte ich am Nachbartisch den beruhigenden Spielstand von 2:0 und 8:5 für Robin erspäht. Danach bekam ich nicht mehr viel mit, wohl aber, dass Roggenthien dafür sorgte, dass der Punkt doch noch auf dem Kiez bleibt.
5:2 – die Matheexperten innerhalb der Mannschaft, von denen es einige gibt, wissen längst: Von unserer Seite aus geht das Paarkreuz teilen klar.
Im ersten Spiel des unteren Paarkreuzes fand Vinc in Dau so etwas wie seinen Idealgegner. Nicht nur, dass sein Widersacher große Probleme mit seinen Aufschlägen hatte, er streute zudem einige Fehler auf hohe Bälle ein und erlaubte Vinc den ein oder anderen krachenden Schuss. So ging der Punkt in vier Sätzen nach Fischbek. Leider konnte Simeon auch auf St. Pauli den Fluch der knappen Niederlagen nicht ablegen. Gegen Gbioczyk spielte er wirklich klasse, insbesondere der Rückhand Topspin fand ein ums andere Mal unerreichbar für seinen Kontrahenten den Tisch. Leider musste am Ende doch dem Gegner gratuliert werden - die dritte unglückliche Fünfsatzniederlage in Folge. Dranbleiben, Sturzi: wenn du so weiter spielst, lassen die Punkte nicht mehr lange auf sich warten.
Im oberen Paarkreuz nahm sich Hendrik für sein zweites Einzel vor, unter keinen Umständen vom Tisch wegzurücken und die Ballwechsel kurz zu halten. So folgte gleich zu Beginn des ersten Satzes eine kuriose Strecke von Bällen, die Hendrik seinem Widersacher zu dessen großer Verwunderung allesamt höchst merkwürdig um die Ohren konterte und Schiedsrichter Sturzenegger sichtlich darum bemüht war, nicht in Gelächter auszubrechen – 1:0-Satzführung. In der Pause versuchte ich es mit: „Ich sehe, was du vorhast, aber wenn du nicht vom Tisch weggehen willst, man kann dort auch schupfen oder blocken.“ Um es kurz zu machen: auch im zweiten und nach kurzer Auszeit im vierten Satz funktionierte das Geklatsche: „Völlig logisch. Ich habe einfach all meine Kraft im Handgelenk gebündelt.“ Ja ne, is klar …
Währenddessen kämpfte Morris im Spitzeneinzel gegen Böhm. Dabei echauffierte er sich schon schnell nach Beginn des Matches über die langen Verschnaufpausen seines Kontrahenten und sorgte für den Ausspruch des Abends: „Der braucht so lange zwischen den Ballwechseln, ich mach‘ hier hinten gleich ‘nen Laden auf.“ Doch nicht nur im Sprüche klopfen, sondern auch an der Platte zeigte Morris eine sehr gute Leistung. Nach verlorenem ersten Satz zeigte er wieder einmal, dass er in der Lage ist, sich innerhalb einer Partie massiv zu steigern und dem Gegner nach und nach sein Spiel aufzudrücken – Sieg in vier Sätzen.
8:3 – unser oberes Paarkreuz ist stabil wie ein Chicken Nugget.
Gegen Roggenthien bekam ich so unerwartet früh die Möglichkeit, das Spiel bereits zu unseren Gunsten zu entscheiden. Dieser konnte seine Form aus dem vorherigen Spiel jedoch mitnehmen und setzte mich in den ersten Sätzen mit starken offensiven Bällen unter Druck. In der Folge gelang es mir (jaja, natürlich auch durch hervorragendes Coaching) jedoch besser, den Gegner auszublocken und selbst aktiv zu werden. So ging es für mich ein zweites Mal an diesem Abend in den Entscheidungssatz, spannend sollte es aber zum Glück nicht nochmal werden – 3:2 Fischi.
Endstand: Fischbek – St. Pauli 9:3
Da der arbeitende Teil der Mannschaft (oder anders ausgedrückt: Phil) am nächsten Tag nicht ins Büro und die Jungs nicht früh in die Schule mussten, wurde dieser überraschend hohe und in seiner Machart sehr überzeugende Sieg natürlich noch gefeiert. Nachdem Vinc‘ Mannschaftsbus nach Schick-Schnack-Schnuck um den Platz in der Mitte und endloser Anschnall-Arie (Kommentar unseres Fahrers: „Diese Jungs gewinnen Spiele in der 1. Landesliga, aber wissen nicht, wie man sich anschnallt.“) endlich vom Hof rollen konnte, verschlug es uns in eine örtliche Sterneküche, die eine Krone als Firmenlogo führt. Gerüchten zufolge sorgte ein Teil der Mannschaft dort nicht nur dafür, dass ein Chicken Nugget Liferant seinen Jahresumsatz verdoppelte, sondern redete auch so viel Müll, dass der andere Teil der Mannschaft ernsthaft mit dem Gedanken spielte, zu Fuß nach Hause zu gehen …
Spitzenmäßig, Männer. Das hat Spaß gemacht und diese Form versuchen wir zu halten!
Viele Grüße von Urlaubs-Phil
Die Zuschauerzahl präsentiert von der p+b Service GmbH: 8 durch Parallelspiel
Tabellenplatz? Mindestens bis Freitag Tabellenführer
Geht da was nach oben? Die Anwärter nach oben kommen erst noch.
Wo waren wir nach dem Spiel? Burger King (inklusive Umweg durch Harburg)
Wer verlor das Schnick-Schnack-Schnuck? Robin
Was möchte sich Simeon unbedingt zulegen? Einen Schulplaner, um HA und Spiele einzutragen
Wer coachte parallel unsere Mädels zum wichtigen Auswärtssieg in Finkenwerder? Michi
Und nächste Woche? Heimspiel im Pokal gegen Farmsen-Bramfeld