Mit den Hamburger Meisterschaften stand am Nikolaus-Wochenende das letzte große Turnier des Jahres an. Insgesamt sechs Fischbeker hatten es in diesem Jahr zu der Endrunde der besten Spieler Hamburgs geschafft: Liam bei den C-Schülern, Isabel bei den B-Schülerinnen, Jan bei den B-Schülern und Robin, Morris und Simeon in der ältesten Starterklasse der Jungen.
Beginnen wir mit unserem Jüngsten: Bei den C-Schülern (Jahrgang 2005 und jünger) war Liam (Jahrgang 2007!) nach knapp verpasster Qualifikation doch noch in die Konkurrenz der besten "Minis" nachgerückt. Da er am Sonntag und alle anderen Fischbeker am Samstag an den Start gingen, hatte er zudem das Glück, mit Michi und Simeon gleich einen eigenen Trainerstab an seiner Seite zu wissen. Natürlich ging es für Liam, der noch zwei weitere Jahre in dieser Altersklasse starten darf, vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln und die Chance zu nutzen, auf diesem hohen Niveau Punktspiele zu bestreiten. So war es daher auch keine Überraschung, dass die ersten beiden Gegner eine Nummer zu groß waren und die Spiele verloren gingen. Umso schöner ist es, dass sich Liam von diesen Ergebnissen nicht entmutigen ließ und seine Gruppenspiele drei und vier sogar für sich entscheiden konnte! Als Gruppendritter verpasste er somit zwar knapp den Sprung ins Viertelfinale, aber schon die zwei Siege als Nachrücker sind eine tolle Leistung und zeigen, dass Liam schon jetzt bei den C-Schülern mehr als mitspielen kann. Super gemacht!
Eine ganz besondere Aufgabe hielten die Hamburger Meisterschaften auch für Isabel bereit. Da die Qualifikation für die B-Schülerinnen (Jahrgang 2003+2004) auf Grund zu weniger Teilnehmerinnen leider ausgefallen war, durften sich alle Starterinnen direkt bei der Endrunde mit Hamburgs besten Spielerinnen messen. Und so kam es für Isabel, die in diesem Jahr gerade ihre erste Saison in der neuen Mädchen Beginnerstaffel gespielt hat, wie es kommen musste: gleich im ersten Spiel stand ihr die an eins gesetzte Spielerin und spätere Hamburger Meisterin gegenüber! Dazu eine rappelvolle Halle und der strenge Blick des Schiedsrichters, der möchte, dass die Aufschläge aus flacher Hand gespielt werden - viele neue Eindrücke und man merkte in den ersten Spielen schon, dass Isa noch damit beschäftigt war, diese zu verarbeiten. Ab Gruppenspiel Nummer drei wurde sie dann jedoch deutlich mutiger und spielte viele schöne Bälle. So ist es sicher auch kein Zufall, dass Isabel hier – natürlich ausgerechnet in dem Spiel, das Hendrik für mich übernahm ;-) - sogar einen Satz mitnehmen konnte. Und wer kann schon behaupten, mal gegen die Hamburger Meisterin ein Punktspiel gemacht zu haben?! Wir haben uns sehr gefreut, dass du dich getraut hast, dabei zu sein, und hoffen, dir hat das Turnier Spaß gemacht!
Auch in der männlichen Konkurrenz war der TVF bei den B-Schülern in Person von Jan vertreten. Da Jan in seiner Vierergruppe an Position drei gesetzt wurde, war schon vor dem ersten Ballwechsel klar, dass zum Weiterkommen ein Sieg gegen einen höher gesetzten Spieler nötig sein würde. Leider verpasste Jan diesen Sieg um Haaresbreite! Nach gutem, aber verlorenem Spiel zum Auftakt (1:3) führte Jan gegen seinen Gruppenkopf bereits mit 2:0-Sätzen und hatte beim Stand von 10:9 den Sieg auf dem Schläger, bevor der Satz doch noch an seinen Gegenüber ging. In der Folge spielte dieser mehr und mehr seine Klasse aus und Jan konnte sich nicht davon erholen, schon so nah dran am Sieg gewesen zu sein. So endete das Spiel am Ende leider doch noch 2:3 und die Enttäuschung war natürlich riesengroß. Schade! Im letzten Gruppenspiel ging es nun darum, dass Turnier gut abzuschließen und wenigstens noch den einen Sieg und ein gutes Gefühl mit nach Hause zu nehmen. Und dass gelang Jan nach einem weiteren Krimi mit einem 3:2-Sieg! Sehr ansehnlich war im Übrigen auch im Anschluss das Doppel, das Jan mit seinem zugelosten Partner vom HSV spielte und dazu beitrug, die Stimmung wieder aufzuheitern. Kopf hoch, Jan, und nächstes Mal versuchen, den selbigen in engen Situationen kühl zu halten!
Bei den Jungen schließlich mischten gleich drei Fischbeker mit: Morris, Robin und Simeon. Erstgenannter hatte sich nach viel Pech und schlechten Auslosungen in den vergangenen Jahren zum Ziel gesetzt, endlich die verdammte Gruppenphase zu überstehen. Nach lockerem Sieg zum Auftakt (3:0) wartete im zweiten Spiel jedoch gleich ein (vor allem für den Kopf) unangenehmer Gegner: deutlich jünger als Morris, mit wenig Schnitt in den Bällen, dafür aber viel Elan und verbaler Durchschlagskraft. Selten habe ich Morris so abgezockt und mental stark erlebt wie am vergangenen Wochenende und insbesondere in diesem Spiel: hochkonzentriert und mit Pokerface rang er seinen Gegenüber 3:1 nieder und ließ sich weder von einem Satzverlust noch von anderen äußeren Einflüssen stören. Dieses Selbstverständnis nahm er anschließend auch in das letzte Gruppenspiel mit und sicherte sich den Gruppensieg mit einem ungefährdeten 3:0 – Minimalziel Achtelfinale locker erreicht! In diesem bekam er es anschließend mit dem einzigen Abwehrspieler der Konkurrenz zu tun und wieder gilt, was ich bereits oben geschrieben habe: sehr konzentriert und ohne sich durch die einfachen Fehler, die oft gegen Abwehrspieler passieren, verunsichern zu lassen, gewann Morris auch dieses Spiel in starker Manier in 4 Sätzen. Mit dem Einzug in das Viertelfinale waren nun endgültig alle Ziele erreicht und so machte es auch nichts, dass Morris seinen Gegenüber und späteren Finalisten im Viertelfinale nicht mehr ärgern konnte. Ein richtig gutes Turnier, mental wie spielerisch!
Gleiches gilt auch für Robin. Obwohl erst in seinem ersten Jungenjahr, überstand auch er seine Gruppe und schaffte es gleich ins Achtelfinale. Ausschlaggebend dafür war nach Sieg zum Auftakt die tolle kämpferische Leistung im zweiten Gruppenspiel. Hier lag Robin zunächst mit 0:2 hinten, kam mit den harten Topspin-Bällen seines Gegners nicht zurecht. Ab Satz drei gelang es Robin aber zusehends besser, seine Angaben kurz zu halten und dem Gegner sein eigenes Spiel aufzudrücken. So konnte er die Partie nach langem Kampf doch noch mit 11:9 im fünften Satz für sich entscheiden und wurde für diese tolle Leistung mit dem Achtelfinale belohnt. In diesem kam er anschließend in den Genuss, dem späteren Turniersieger gegenüberzutreten und zu erfahren, wie jemand spielt, der in der Verbandsoberliga im oberen Paarkreuz positiv steht: „Ich sehe, welchen Schnitt er in die Bälle bringt, und kriege sie trotzdem nicht auf den Tisch.“ Macht nix, denn ein gutes Turnier war es trotzdem und dass Robin auch die Topspieler schon ärgern kann, bewies er zuvor in seinem dritten Gruppenspiel, in dem er dem anderen Verbandsoberligaspieler des Turniers einen Satz abnahm und nahe dran an einer 2:1-Satzführung war.
Simeon schließlich erwischte am vergangenen Wochenende leider einen schwachen Tag und verpasste es, eines der Gruppenspiele für sich zu entscheiden. Nachdem er zunächst gegen die (stark aufspielende) obere Hälfte seiner Gruppe ran musste, wäre im abschließenden Gruppenspiel sicher mehr drin gewesen, doch irgendwie lief an diesem Tag nicht viel zusammen. Kopf hoch, Simeon, auch solche Tage gibt es! Ein Blick auf deine Bilanzen im vergangenen Halbjahr zeigt doch sofort mehr als deutlich, dass es in letzter Zeit auch genug Gute gab!
Vielen Dank nochmal an alle Spielerinnen und Spieler, Eltern und Betreuer fürs Dabeisein!
Philipp Sakuth